Obst- und Gartenbauverein Laufental             









Ein wichtiges Thema beim Obstbau ist natürlich der Pflanzenschutz.
Soll man Spritzen oder nicht, was macht Sinn? Wann soll man spritzen?

Spritzen im Erwerbsobstbau

Ein Obsproduzent, welcher das Obst auf Plantagen produziert und verkauft kommt um das präventive Spritzen nicht herum.
Da die Bäume klein sind, kann das Spritzen relativ einfach und effizient durchgeführt werden.
Die Spritzmittel sind auch ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor.
Darum wissen die Profis auch was, wann und wie und sie spritzen sollen/müssen.

Spritzen von Hochstammbäumen

Im Feldobstbau, wo es relativ viele Bäume, verschiedenster Sorten in der Umgebung hat, herrscht ein erhöhter Krankheitsdruck. Ein kränklicher Baum kann viele anderen anstecken. Das Spritzen ist nicht so einfach. Die Bäume sind oft nicht leicht zugänglich, da Apfel-, Kirschen- und Birnbäume gemischt gepflanzt sind. Damit ist oft die Zufahrt erschwert. Mit einer Rückenspritze lässt sich ein ausgewachsener Hochstammbau auch nicht anständig spritzen. Dazu braucht es eine geeignete Motorspritze. Solche Spritzen erzeugen naturgemäss eine gewissen Abdrift und der Spritzmittelverbrauch pro kg Früchte ist bei identischem Spritzplan einiges höher als in Erwerbsanlagen.


Bildquelle : hochstamm-blog.ch

Wer Kirschen ohne Würmer ernten will, der kommt aber um eine Spritzung nicht herum.

Auch alte Sorten sind oftmals empfindlich auf gewisse Krankheiten und brauchen regelmässige Spritzungen, damit die Bäume nicht zu Grunde gehen.
Vor allem Schorf bei Apfel und Schrotschuss bei Kirschen können die Bäume bei wiederholtem Auftreten empfindlich schwächen.
Die wichtigste vorbeugende Massnahme bei Hochstammbäumen ist deshalb der regelmässige Obstbaumschnitt. Eine luftige, lichtdurchflutete Krohne, trocknet nach langen Regenfällen schneller ab und diese Pilzkrankheiten können sich weniger gut ausbreiten. An solchen Bäumen lässt sich Pflanzenschutz auch besser und effektiver applizieren.

Spritzen im Hausgarten

In Einfamilienhausquartieren besteht eine relativ hohe Artenvielfalt und es gibt je nach Lokation unterschiedliche Mikroklimas. Der Krankheitsdruck ist darum nicht so hoch wie im Erwerbsanbau und und Feldbostbau, vor allem auch dann nicht, wenn moderne, resistente Sorten angebaut werden.
Grössere Probleme machen Blattläuse, welche vor allem das Triebwachstum von jungen Niederstammbäumen stark beeinträchtigen können.

                                  

Befall der schwarzenKirschenblattlaus an jungem Trieb (Bild: Bayer)                         Befall der grünen Apfelblattlaus an jungem Trieb (Bild: Bayer)

Hier ist bei starkem Befall eine Behandlung mit den gängigen Mitteln angebracht. Wenn regelmässig starker Befall auftritt, dann sollte vorbeugend vor oder nach der Blüte gespritzt werden und nicht erst wenn der Befall schon da ist.
Tips und Tricks zum Thema Pflanzenschutz im Hausgarten finden sich HIER

Welche Spritzmittel soll man wann einsetzen?

Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, veröffentlicht alle 2 Jahre Empfehlungen für den Pflanzenschutz im Obstbau.
Die aktuellste Version kann HIER heruntergeladen werden.

Agroscope bietet zudem eine App für Iphone und Android (Samsung und andere Geräte) an welche es auf einfache Weise erlaubt geeignete Spriztmittel zu finden und zudem auch die Mischverhältnisse zu berechnen. Mehr Informationen finden sich HIER