Am 1. März trafen wir uns um 8:45 beim Blauener Schützenhaus um Leo Cuenis Bäume zu schneiden. Leo hat aufgrund der Meloration zu eine grosse Anzahl Kirschbäume "geerbt".
Diese wurden wegen der Meloration über lange Jahre nicht mehr geschnitten und hatten etwas Pflege nötig.
Als die Kursteilnehmer eintrafen hatten Leo sowie Robert und Dominik Borruat hatten schon das Schützenhaus eingeheizt und die Kursteilnehmer wurden mit Kaffee und Läckerli empfangen.
Der Kurs began mit einem halbstündigen Theorieteil, der von Roland Roth gehalten wurde. Er erklärte zuerst die Grundlagen der Wuchs-und Schnittgesetze von Obstbäumen. Daraus lassen sich im Prinzip alle Schittmassnahmen ableiten. Danach zeigte er wie man anhand der Oeschberg Methode die Grundlagen für eine gesunde und tragfähige Baumkrohne schafft. Diese Methode setzt die Schnitt- und Wachstumsgesetze perfekt um. Diese wurde um 1920 von Hans Spreng, Leiter der Schweizerischen Zentralstelle für Obstbau am Oeschberg in Koppingen entwickelt, daher der Name. Wenn Obstbäume nach dieser Methode erzogen werden, dann sind die zukünftigen Schnittarbeiten sehr einfach.
Im praktischen Teil konnte man dann sehen, was passiert, wenn Obstbäume nicht richtig erzogen werden und über Jahre ohne Konzept geschnitten wird. "Dank" dem langwierigen Prozess der Meloration, hatten die Vorbesitzer die Bäume aber auch gehen lassen. So hörte man des Öfteren die Motorsäge aufheulen, da man grosse Schnitte machen musste, um grosse ungünstig platzierte Äste zu entfernen. Bei solchen Bäumen, kann man nicht nach einem festen Schema vorgehen, sondern man muss mit dem arbeiten was vorhanden ist. Die Sicherheit steht dabei im Vordergrund. Es muss darauf geachtet werden, dass die Leiter sicher angestellt werden kann und dass von dieser Position aus die Früchte sicher geerntet werden können. Auch muss man probieren den Wuchs in den oberen Zonen des Mitteltriebes zu bremsen und die unteren Äste zu fördern. An den unteren Ästen wachsen die "billigsten" Kirschen, welche am einfachsten gerntet werden können.
Alle Teilnehmer waren eifrig dabei, jeder Schnitt wurde eingehend diskutiert. Trotz des Schnees und des leichten Regens blieben alle bis am Schluss dabei. So konnte hoffentlich jede und jeder etwas für die Schnittarbeiten an den eigenen Bäumen mitnehmen.
Einen grossen Dank geht an Leo und Roswitha Cueni sowie an Dominik und Rober Borruat, für die grosszügige Bewirtung und Verpflegung. Wir wurden verwöhnt mit feiner Suppe, Würsten, Kartoffelsalat, Linzertorte und Kaffe. So war der Anlass nicht nur lehrreich sondern auch sehr gemütlich.