Am 30. Januar 2016 besammelten wir uns beim Werkhof in Röschenz. Da der Kurs öffentlich ausgeschrieben war im Wochenblatt,
waren neben den üblichen Verdächtigen auch 10 externe Teilnehmer mit von der Partie.
Zuerst informierte Roland Roth in einer Power Point Präsentation über den Oeschberschnitt, eine im Prinzip
einfache Methode um Hochstammbäume fachgerecht zu erziehen. Dieser basiert auf der Nutzung und gezielten
Lenkung der natürlichen Wachstumskräfte der Bäume. Leider ist diese Methode in den letzten Jahren ein bisschen in Vergessenheit geraten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oeschbergschnitt
Nach diesen theoretischen Ausführungen folgte die Praxis. Wir fuhren zum Röschenzer Schützenhaus. Dort in der Nähe warteten ein paar 3 jährige Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume auf Ihre Nacherziehung. Bei diesen wurde wohl ein Pflanzschnitt gemacht, aber es wurde vernachlässigt die Bäume weiter zu erziehen. Die Bäuem waren jetzt kleine, schwererziebare "Flegel". Die Umsetzung der Oeschberg Methode erwies sich darum als einiges schwieriger als in der Theorie, da die Bäume nicht die erwartete Form hatten. Jetzt war konsequenter Schnitt, fachgerechtes Binden und formieren gefragt. Dabei wurde eifrig diskutiert und hintefragt. Linus Borer und Stephan Bohrer, beide Baumwärter mit grosser Erfahrung, führten mit grosser Sicherheit durch diese unsicherern Gewässer. Die Bäume sind jetzt eine Form auf die man aufbauen kann. Wichtig ist, dass die Bäume die nächsten 10 Jahr jährlich überwacht und geschnitten werden um Fehlentwicklungen zu verwindern. Der Aufwand hierfür ist wesentlichg geringer als wenn man dies im vorgeschritten Alter machen muss.
Wie gross der Aufwand ist um aus dem Ruder gelaufene Bäume zu korrigieren, konnte man dann beim Schneiden von alten Kirschbäumen sehen. Die Bäume waren oben zu gewachsen, Ständertrieber verhinderten, dass Licht und Luft in die Krohnen eindringen. Eine Leiter sicher zu stellen war ebenfalls schwierig, was die Ernte der Früchte mehr zu einem Abenteuer als einem Vergnügen werden lässt. Diesen Problemen musste mit gekonnt geführte Schnitten begegnet werden. Die Motorsägen waren fleissig an der Arbeit und die Bäume musste gewaltig Äste lassen. Auch hier war eine
Die Teilnehmer leisteten unter der sorgfältigen Anleitung von Stefan und Linus ganze Arbeit. Man kann gespannt sein, wie die Bäume auf die Eingriffe reagieren.
Wichtig ist, dass die Bäume spätestens in 2-3 Jahren wieder nachberarbeitet werden, damit falsch stehende Triebe entfernt werden. Die Folgen wäre sonst, dass die Bäume noch schlimmer aussähen als vor diesem Schnitt.
Ein grosser Dank gebührt Kund Karrer und Bernhard Cueni, den beiden Baumbesitzern für das Überlassen des Baummaterials und natürlich für die grosszügige Bewirtung.
Auch Stefan und Linus sei an dieser Stelle für Ihren Einsatz gedankt, ohne Sie wäre der Kurs nicht möglich gewesen.
Last but not least, möchten wir uns bei der Gemeinde Röschenz (vor allem bei Michael Stoll) bedanken, dafür, dass wir den Werkhof als Basislager benutzen konnten für den Theorieteil und das Mittagessen.